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Vorbild

Eisenbahn in Indien, Teil 1
Hindhu College - Putlur



Im Frühjahr 2009 war ich zwei Wochen dienstlich in Indien. Am ersten Tag im Großraum Chennai, 
früher auch als Madras bekannt, waren wir auf den Straßen unterwegs. In Chennai ist es Ende Januar für einen Mitteleuropäer richtig (hoch) sommelich mit Temperaturen um 32°C am Tage und etwa 25°C in der Nacht. Das Bild des Hindutempels ist ein Schnappschuß aus dem Auto.



Der Verkehr auf den Straßen ist recht abwechslungsreich, auf jeden Fall wird der Verkehrraum meist recht gut ausgenutzt. Eigentlich ist in Indien Linksverkehr...

Am zweiten Tag lernte ich dann auch ein wenig die indische Eisenbahn kennen. Die erste hautnahe Begegnung sollte am 28.1.2009 erfolgen im Großraum Chennai. Ein Stück des Weges vom Hotel zur Firma wollen meine indischen Kollegen mit mir per Vorortzug zurücklegen. An der Station Hindhu College setzt uns der Fahrer ab um uns später einige Stationen weiter wieder abzuholen...




Nach einem indischen Energy Drink am Straßenrand - eine junge Kokosnuß wird mit einigen gezielten Machetenschlägen aufgeschlagen und mit einem Trinkhalm versehen - ging es zum Bahnhof. Viele Pendler nutzen diese Station und lassen Ihre Zweiräder stehen und fahren mit der Bahn nach Chennai rein.



Nachdem die Treppen überwunden sind, geht es erstmal über die Gleisanlagen der Fernbahn zu den Bahnsteigen. Wer hier einen Überweg, eine Unterführung, eine Brücke oder womöglich eine Schranke oder sonstige Gleissichungsanlagen für die Fahrgäste erwartet, erwartet zu viel. Also einfach über die Gleise und den Schotter steigen und schauen, ob nicht doch ein Expresszug angerauscht kommt.



Auch den Weg zu unserem Bahnsteig nehmen wir direkt um den gerade einfahrenden Zug noch zu erwischen...



Der gerade angekommene Zug war recht gut besetzt, wir entscheiden uns auf den 13.44 in Richtung Arakkonam zu warten.



Hier nochmals ein Bild von unserem Übergang zwischen den Bahnsteigen. Vor dem einfahrenden Zug ist noch genug Zeit für die Vierergruppe die Gleise zu überschreiten. Die Brücke ist wahrscheinlich für Railfans für optimales Trainspotting gedacht. Im Hintergrund nähert sich ein Güterzug.



Ein weiterer elektrischer Triebzug fährt ins Nachbargleis ein.

Eine sechsachsige Ellok der Baureihe WAG7 zieht eine lange Reihe leerer Containerwagen. Die Lok ist im Depot New Katni Junction beheimatet.

Der Nachschuß.

Pünktlich erreicht der nächste etwas moderner erscheinende Zug die Station.

Das Warten hat sich gelohnt - ein sehr leerer Zug ermöglicht entspanntes Reisen bei guter Belüftung an der offenen Tür.

Einblick in die andere Seite des nur schwach besetzten Wagens. In Hintergrund singen zwei Blinde für eine kleine Spende. Man beachte auch die speziellen Sicherheitsmaßnahmen in diesen Wagen: Gitter an den Fenstern gegen Herausfallen, Halteschlafen und Griffe, sowie die breiten offenen Türen um ein schnelles Ein-und Aussteigen und ohne klaustrophobische Anfälle zu ermöglichen. Für den Komfort sind Deckenventilatoren installiert.

Aus der offenen Tür gelehnt lassen sich interessante Szene fotografieren. So ist dieser Zeitgenosse gerade von zwei fahrenden Zügen eingeschlossen.

Vor einem Signal wartet diese sechsachsige Lok der Bauraihe WAG9 aus dem Electric Loco Shed in Ajni (Nagpur) mit einem Güterzug aus Hochbordwagen.

Den Abschluß des Güterzuges bildet dieser bemannte Caboose.

In Richtung Chennai kommt uns ein Personenzug entgegen. Die Lok entstammt der Reihe WAM4 und ist im Electric loco shed Arakkonam beheimatet.

Am Bahnübergang einer Unterwegsstation liegen Bestandteile eines Schienenvehikels. Ob das Teil wohl noch in Betrieb ist? (Indienkenner wissen es natürlich - wenn das Teil hier ausgemustert wäre, wäre es schon längst zu einem Mopedanhänger oder als Bestandteil einer Hütte umfunktioniert worden...)

Ein seltenes Bild - Landschaft ohne einen Menschen mit drauf, oder ist das da hinten doch einer?

Wir haben Putlur erreicht - der Zug verläßt die Station in Richtung Westen. Es gibt in den Zügen auch Wagen nur für Frauen!

 

 

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